Fonts in HTML einbinden

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bwohl es in HTML nicht vorgesehen ist, sieht man immer wieder Seiten, die trotzdem unbekannte Schriften anzeigen können. Was steckt dahinter? — Die hier beschriebene Methode funktioniert für alle Schriften und in jedem Betrachter.

Alle in Frage kommenden Techniken haben ihre Tücken: Die naheliegendste Möglichkeit, den gewünschten Font einfach als eot oder pfr an den Benutzerrechner zu übertragen, wurde mit CSS 2.1 abgeschafft. Da dieses sowieso nie richtig funktionierte und nur bestimmten Versionen von Netscape und Internet Explorer vorbehalten war, ist es auch nicht weiter schade darum.

Ein anderer Weg, Erweiterungen wie Flash, Java, Active-X & Co. zu programmieren, funktioniert nur, wenn der Benutzer diese auch installiert und aktiviert hat, was man nicht voraussetzen kann. Die einzige Technik, mit der alle grafikfähigen Betrachter zurechtkommen, ist, fehlende Schriften als Bilder zu senden.

Der entscheidende Trick: Man installiert den gewünschten Font einfach auf dem Netzrechner und überträgt die Schrift als Bild. Technisch gesehen ist es das gleiche, ob das Schriftbild auf dem Netzrechner oder auf dem Benutzerrechner erzeugt wird. Der Besucher kann so eine Schrift sehen, die er selber gar nicht hat. Ein weiter Vorteil ist, wenn die Umwandlung auf dem Netzrechner erfolgt, kann der gesamte Quelltext einer Seite als ‚normaler‘ Text vorliegen und mit einem beliebigen Editor jederzeit bearbeitet werden. Beim nächsten Seitenaufruf zeigt sich die Änderung sofort an.

Da HTML die Möglichkeit bietet, Bilder im Inline-Modus anzuzeigen, lassen sich die einzelnen Wort-Bilder so in einen Text einfügen, daß die Absatz-Formatierung erhalten bleibt. Über CSS können außerdem Zeilenhöhe und Wortabstand eingestellt werden.

Einziger Wermutstropfen — bei der Übertragung der Bilder fällt eine viel größere Datenmenge an als bei der Übertragung von reinem Text. Bei den heute üblichen Bandbreiten stellt das jedoch kein absolutes Hindernis mehr dar. Obwohl die Gestaltung von Fließtext möglich ist, muß man es ja nicht übertreiben. Nutzt man es für Überschriften und Texte, die besonders hervorgehoben werden sollen, bleibt es flott genug. In jedem Fall gewinnt man eine für typographische Gestaltung unersetzliche Möglichkeit, die in HTML fehlt – beliebige Fonts einsetzen!

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